San Sebastian, die Hautstadt von La Gomera

San Sebastian, die Hauptstadt von La Gomera

La Gomera - nicht nur eine Aussteigerinsel

La Gomera ist eine der beiden kleinsten Kanareninseln. Die Insel liegt westlich von Teneriffa und war nie ein Massenreiseziel, eher ein Ziel für Hippies, Aussteiger und Mystiker. Selbst dubiose Sekten etablierten sich ab den sechziger Jahren auf La Gomera. Diese sind allerdings längst enttarnt und aufgelöst worden.

Heute leben auf La Gomera zwar immer noch einige Aussteiger mit ihren Familien, allerdings ist es insgesamt um La Gomera ruhiger geworden. Trotzdem hat die Insel immer noch den Ruf, und dies zurecht, ein Reiseziel für Individualisten zu sein. Kein Wunder hier werden so mache Standarderwartungen von Urlaubern nicht erfüllt. Lange Einkaufsstraßen, breite weiße Sandstrände und große Diskotheken sucht man vergeblich, ebenso große Clubanlagen mit umfangreichem Animationsprogramm für Groß und Klein.
Viele kennen La Gomera vor allem als Wanderziel. Die Wanderregionen liegen im Landesinneren im Nationalpark Garajonay. Die Wälder sind etwas ganz besonderes, es sind Erika-Lorbeermischwälder, ein Wald der früher in fast ganz Europa zu finden war, der aber durch die Eiszeiten verschwunden ist und sich nur auf den Kanaren erhalten hat. Allerdings sind diese Art Wälder auch auf den Kanarischen Inseln, durch Abholzung und durch das Pflanzen von Kiefern und Eukalyptusbäumen, kaum noch zu finden.

Der Mischwald wird auch oft Regenwald genannt, was ebenso falsch ist wie der Ausdruck Nebelwald. Eigentlich wäre der Begriff Wolkenwald richtig. Die Passatwolken (Nordostpassat) bleiben an der Nordseite der kanarischen Berge "hängen" und die feuchte Luft wird von Moosen, Flechten, Farnen und anderen Pflanzen aufgefangen. Davon profitieren auch die großen Bäume deren Wurzeln die abtropfende Feuchtigkeit aufnehmen.
Agulo auf La Gomera

Agulo - eine kleine Stadt im Norden von La Gomera

Manchmal, oft im Winter, regnet es in den nördlichen oder östlichen Bergen der höheren kanarischen Inseln. Für die Südseiten der Inseln bleiben kaum Feuchtigkeit,geschweige den Regen, übrig. La Gomera ist ein typische Vulkaninsel. Da sie alt ist, viel älter als beispielsweise El Hierro, ist die Erosion weit fortgeschritten. Dadurch haben sich viele enge Schluchten gebildet. Insgesamt findet man 58 Schluchten, die sogenannten Barrancos. Diese machten das Anlegen von Straßen schwierig. Beim Autofahren geht es permanent rauf und runter, hohe Durchschnittsgeschwindigkeiten können sich so nicht ergeben und die Schaukelei kann einem Besucher, vor allem nach einem langen Tag, schnell auf die Nerven gehen.