Junge Basken

Zwei junge Basken bei einem Weinlesefest

Das Baskenland

Das Baskenland ist zwar auch eine spanischen Provinz, aber auch ein Oberbegriff und eine Landschaftsbezeichnung, welcher auch den französischen Teil des Baskenlandes beeinhaltet sowie den nördlichen Teil von Navarra. Hier ist nur vom spanischen Baskenland die Rede. Die Region grenzt im Norden an die Biskaya und im Süden an die Region Navarra. Im Westen liegt Kantabrien und im Osten Kastilien-Leon und Frankreich.

Das Baskenland ist keine typisch spanische Region. Schon die Landschaft ist nicht trocken und braun, sondern feucht, fruchtbar und grün. Es regnet oft und die Temperaturen sind viel ausgeglichener als beispielsweise in Zentralspanien. Es wird im Sommer selten so heiß wie in Madrid, aber im Winter bleibt es dafür deutlich milder: Der Temperaturausgleich durch das Meer macht sich bemerkbar. Die gilt für die Küstenregion, in den bis 1550 Meter hohen Bergregionen ist im Winter deutlich kühler, dort ist auch Wintersport möglich.

Viele Menschen sprechen neben Spanischen auch Baskisch und auf vielen Plakaten, Hinweisschildern und Prospekten ist alles in zwei Sprachen zu lesen.

Wenn das Baskenland in den Schlagzeilen ist, dann meist wegen des Konfliktes zwischen der Eta und der spanischen Zentralregierung. Ein normaler Baskenlandbesucher bekommt davon so gut wie nichts mit. Ganz im Gegenteil, baskische Städte sind für Urlauber und Einheimische bedeutend sicherer als andere Städte. San Sebastian gilt zum Beispiel als die sicherste Stadt in ganz Spanien.

Baskenland und gutes Essen, die beiden Begriffe gehören zusammen

Das Baskenland kann mit zwei besonders spannenden Städten aufwarten. Die eine Stadt ist Bilbao.
Nachdem die Stadt nach Beginn der industriellen Revolution einen ungeheuren Aufschwung erlebt hat, traf sie der Niedergang der Schwerindustrie besonders schwer.
Warmer Salat bei Martin Berasategui

Lecker Essen im Baskenland: Warmer Salat von Gemüseherzen mit Meeresfrüchten, Creme von Kopfsalat und Saft von Jodsalz bei Martin Berasategui, einem Drei-Sterne-Restaurant

Aber die Stadt schaffte es, sich vor rund zwanzig Jahren als Standort für das europäische Guggenheim Museum ins Gespräch zu bringen und dann auch den Zuschlag zu bekommen. 1997 wurde das Museum schließlich fertiggestellt.
Mit dem Guggenheimmuseum als Zugpferd wurden noch andere Investoren aktiv und die gesamte Stadt bekam ein neues Gesicht. Vor allem das Ufer des Ría de Bilbao wurde umgestaltet, aber die historische Altstadt mit ihren Einkaufsstraßen und Geschäften blieb unverändert.
So bietet sich den Besuchern der Stadt eine angenehme Mischung von Neu und Alt. Auch bei der Gastronomie findet sich diese angenehme Mischung. Überall begegnet man traditionellen Pintxosbars, baskische Tapaslokal, die phantasievolle und kreative Pintxos anbieten. Auch Restaurants mit den typischen Fisch- und Fleischgerichten, zum Beispiel den berühmten baskischen Ochsenkoteletts sind zu finden, aber auch Michelin-Sterne-Restaurants, die zu den allerbesten Spaniens gehören.
Gebäude im Chillidamuseum

Das Museumsgebäude im großen Park des Chillidamuseums am Rande von San Sebastian


Was für Bilbao gilt, das gilt in noch höheren Maße für San Sebastian, vor allem was die kulinarische Vielfältigkeit und Qualität gilt. Dadurch das es in San Sebastian eine große Anzahl an Männerkochklubs gibt - ohne Mitglied in mindestens einem der Männerkochklubs zu sein, kann man in der Stadt kaum Karriere machen - ist das kulinarische Know How, das Geschmacksempfinden und die Bereitschaft neue Kreationen zu probieren, in der Bevölkerung ausgeprägter als sonst wo in Europa (der Welt?). In so einer Stadt, aber eigentlich überall im Baskenland, muss ein Koch mit seiner Küchenbrigade schon verdammt gut Kochen können, um sich behaupten zu können.
Aber San Sebastian bietet außerdem einige wunderschöne Stadtstrände, so dass man wunderbar Badeurlaub mit den Annehmlichkeiten einer Großstadt in Bezug auf Shopping, Ausgehen, Essen, Kunst und Kultur verbinden kann.