La Gomera - der Hafen von San Sebastian
La Gomera und El Hierro - die kleinen Kanarenperlen
Von den sieben kanarischen Inseln sind La Gomera und El Hierro die kleinsten und bei vielen Urlaubern auch die unbekanntesten
Reiseziele. Wer hier Urlaub macht - und auf den kleinen Inseln landet man nicht zufällig - hat sich im Vorfeld meist gut
informiert und hat bestimmte Vorstellungen und Erwartungen.
So landeten auch wir im November nicht zufällig auf der Fähre nach La Gomera. Die Überfahrt von Los Christianos auf Teneriffa
dauerte nur etwa eine halbe Stunde, die See war ruhig, niemand hatte Probleme mit seinem Magen, aber bei der anschließenden
Busfahrt, es war zudem bereits dunkel geworden, wurden wir dann doch noch spürbar durcheinander geschaukelt. So waren wir
sehr froh im Hotel Jardín Tecina im Süden Gomeras angekommen zu sein.
Hotel Jardin Tecina
Am nächsten Morgen hieß es wieder Bus fahren. Bei Tageslicht und außerdem ausgeschlafen war das kein Stress mehr. Es ging in die
Berge - auf La Gomera geht es fast immer bergauf oder bergab. Hier im Süden der Insel - unser Hotel llag in Playa de Santiago -
war es sehr trocken, Pflanzen waren nur sporadisch zu sehen. Da es lange nicht geregnet hatte, waren selbst die Palmen gelb.
Nach zwanzig Minuten Fahrt, wir waren bereits auf achthundert Metern Höhe, wurde es grüner. Wie überall auf den Kanarischen Inseln
ist die Vegetation in den Höhenlagen üppiger. An den Berghängen bleiben die Passatwolken "hängen" und regnen sich von Zeit zu Zeit
ab. Oder die Wolken hinterlassen in Form von Nebeltropfen etwas Feuchtigkeit. Genug für ausgedehnte Wälder.
Rast in der Bar Maria
Blick über den Südteil der Insel und eine Pause mit Almogrote
Bevor wir allerdings die berühmten Wälder La Gomeras erreichten, legten wir verschiedene kurze Pausen ein.
Im Ort Alajeró hatte leider die Pfarrkirche El Salvador geschlossen, nur den typisch spanischen Friedhof konnten wir besichtigen,
und so ging es bald weiter.
Einen längeren Stopp legten wir in Chipude ein, bewunderten die Kirche "Iglesia Virgen de la Candelaria", genossen den
überwältigenden Blick über den Süden der Insel und auf den Tafelberg und erfreuten uns an der absoluten Ruhe und der klaren,
sauberen Luft.
Agulo Bananenplantage
So ging es einige Kilometer weiter, Lust auf Kaffee oder ein Glas echten Gomera-Wein hatte jeder aus der Gruppe und so kehrten wir in der bekannten "Maria Bar" ein. Wir probierten Almogrote, eine Käsecreme aus Ziegenkäse, Olivenöl, Chilischoten und Knoblauch und außerdem den einzigartigen Palmhonig. Palmhonig ist kein Honig, sondern der eingedickte Saft der Dattelpalmen: Lecker. Der Wein war oxidativ ausgebaut und passte sehr gut zu Almogrote, Brot und Palmhonig.
Mirador Gran Rey
Valle Gran Rey - Urlaubszentrum ohne Stress
So gestärkt steuerten wir unser nächstes Ziel an, das Valle Gran Rey. Die Gemeinde ist das zwar nicht groß, aber trotzdem das bedeutendste Urlaubszentrum auf La Gomera.
Palmen, Häuschen mit bunten Vorgärten und an den Hängen grüne Terrassen mit verschiedenen Obst- und Gemüsesorten erwarten
den Besucher. Kleine Einkaufsstraßen laden zum Bummeln ein, die Atmosphäre ist ausgesprochen ruhig und friedlich. Selbst
wenn beispielsweise Baufahrzeuge mal einige Minuten die komplette Straße sperren, regt sich niemand auf, alle bleiben
entspannt. Naja, bis auf einigen Urlauber denen noch der deutsche Alltagsstress in den Knochen steckt.
An der Küstenlinie finden sich Strände mit dunklem Lavasand, eine Promenade, einige Restaurants und Hotels, alles etwas
kleiner als auf den meisten anderen Inseln.
Valle Gran Rey
Am Ortsrand von Valle Gran Rey liegt im Ortsteil Vuelta mit seinem kleinen Hafen, malerisch umrahmt von einer schroffen
und hohen Steilküste das Hotel Gran Rey.
Ach ja, da Mittagszeit war, haben wir im Hotel Gran Rey auf der Dachterrasse unter freiem Himmel gegessen. Die Sonne,
der Blick aufs Meer, die frische, saubere Luft und das leckere Essen: der deutsche November schien unendlich weit weg zu sein.
Und da man nach einem ausgiebigen Mahl auch etwas Bewegung braucht, fuhren wir wieder in die Berge, um im berühmten Nebelwald von La Gomera eine kleine Wanderung zu unternehmen. Der Wald liegt im Nationalpark Garajona und ist ein Erika-Lorbeermischwald, ein Wald wie er vor 2 Millionen Jahren in ganz Europa zu finden war. Insgesamt fünf Lorbeerbaumarten wachsen hier zu hohen Sträuchern und Bäumen heran. Und auch die Erika hat mit unserem niedrig wachsenden Gartengewächs wenig zu tun. Die Pflanze, auch Baumheide genannt, kann immerhin bis zu 25 Metern hoch werden.
Der Hafen von Gran Rey
Das Besondere an dem Wald sind die auffallend vielen Moose und langen Flechten an den Stämmen und Ästen. Zusammen mit dem Nebel wird der zivilisationsgeplagte Urlauber in eine mystische, unwirkliche Stimmung versetzt. Wobei der Nebel eigentlich nur tief hängende Passatwolken sind, die viele Tage im Jahr den Wald mit Feuchtigkeit versorgen. Zwei Drittel der Jahresfeuchtigkeitsmenge auf La Gomera bleiben an den Flechten hängen und tropfen von dort zu Boden, nur ein Drittel Feuchtigkeit sind normale Regenfälle.
La Gomera - mystische Wolkenwälder, Dörfer an Basalthängen und eine Hauptstadt (Tag 2)
Am nächsten Tag wollten wir verschiedene Aussichtspunkte im Norden La Gomeras besuchen, um einen Überblick über die Landschaft dort zu bekommen. Allerdings hingen die Wolken noch niedriger als sonst, wir konnten nur wenige Meter weit schauen. So konnten wir nur das Volkskundemuseums Juego de Bolas besuchen. Es liegt im Norden des Nationalparks und besteht aus einem Botanischen Garten und einem Museum mit interessanten Informationen zur Geologie, zur Flora und Fauna der Insel.
Nebelwald von La Gomera
Wir nutzten wie am Vortag den Besuch im Nationalpark für eine kleine Wanderung durch den "Wolkenwald". Es war noch "nebliger"
und geheimnisvoller als am Vortag, aber auch etwas kühler und feuchter.
Danach ging es über Serpentinenstraßen langsam zur Gemeinde Agulo. Agulo ist ein ruhiger, sympathischer Ort, ohne hässliche
Neubauten, ist aber auch kein Museums- oder Touristendorf. Kein Wunder, Tagesbesucher sieht man zwar des öfteren, aber
Urlaub macht hier kaum jemand, da nur wenige Privatunterkünfte zur Verfügung stehen. Kultureller Mittelpunkt ist das
Rathaus und die daneben liegende Kirche Iglesia de San Marcos.
Agulo
Optischer Mittelpunkt, zwischen dem nördlichen und südlichen Ortsteil gelegen, ist witzigerweise ein Fußballplatz mit Kunstrasen, einem unbestellten Acker daneben und einigen Ziegenställen am Rande. Ansonsten schweifte der Blick bei unserem Spaziergang immer wieder entlang der steilen Basaltklippe, vorbei an Bananenfeldern über die Küste bis zum Meer: einfach schön, fast etwas südamerikanisch anmutend.
San Sebastián de La Gomera
Agulo der Sportplatz
Recht schnell waren die Vormittagsstunden vorbei gegangen, wir brachen so langsam vom Nordteil der Insel zur Inselhauptstadt
San Sebastián im äußersten Westen La Gomeras auf.
Oberhalb des Ortes, im Ortsteil La Lomad war für uns im Parador de la Gomera ein Tisch reserviert. Nach einem leckeren Menü
bestehend aus diversen Tapas, Gemüsevelouté, frischem Fisch und Dessert besichtigten wir das 1974 erbaute Haus mit seiner
großzügigen Gartenanlage und Swimmingpool. Hier lässt sich sicherlich wunderbar Urlaub machen. Man könnte in Ruhe entspannen,
etwas lesen und dabei einen Blick über die Küste und die kleine Inselhauptstadt werfen.
Das Flugzeug nach El Hierro
Wir aber wollten nicht nur einen Blick von oben auf San Sebastián werfen, sondern auch dort etwas spazieren gehen. Als erstes besuchten wir den Torre del Conde, das älteste Gebäude der Insel. Der Torre del Conde (Grafenturm), immerhin 15 Meter hoch, wurde zwischen 1447 und 1450 erbaut und diente der Verteidigung der Eroberer gegen die Guanchen, die Ureinwohner La Gomeras.
San Sebastián strahlt den Charme eines subtropischen Provinzstädtchens aus. Das Leben spielt sich rund um die Calle Real,
die Haupteinkaufsstraße ab und auch am Hafen herrscht tagsüber eine gewisse Geschäftigkeit. Der allgemeiner Treffpunkt
ist die Plaza de las Américas, ein Platz zwischen Hafen und Innenstadt.
Es wurde langsam schon wieder dunkel und so machten wir uns auf den Weg zurück ins Hotel nach Playa de Santiago an der
Südküste.
Lagarto Gigante de El Hierro.
Ankunft auf El Hierro - von Eidechsen, einfachem Leben und Wanderwegen (Tag 3)
Am nächsten Tag machten wir uns zeitig auf zum kleinen Inselflughafen. Von La Gomera flogen wir nach Teneriffa-Nord und von dort weiter nach El Hierro. So konnten wir bereits am späten Vormittag einen ersten Eindruck von der Insel gewinnen. Schon auf La Gomera waren recht wenige Autos unterwegs, aber auf El Hierro hatten wir die Straßen über weite Strecken für uns alleine.
El Hierro - Museum
Die Landschaft war in der Nähe des kleinen Flughafens zunächst sehr karg, wurde nach Norden hin aber etwas grüner und fruchtbarer. Die Besiedelung hielt sich in Grenzen, Häuschen am Wegesrand, Gärten, Felder, zwischendurch eine Werkstatt, ein Restaurant oder ein kleines Geschäft. Selbst in der Inselhauptstadt Valverde war noch viel Raum zum Atmen, Schauen und Riechen. Überhaupt ist die klare Luft allein schon ein ausreichender Grund für einen ausgedehnten Inselbesuch.
Wald
Erstes Besichtigungsziel war das Ecomuseo de Guinea im Golfotal. Das Golfotal gehört zur Gemeinde La Frontera. In der zum Museum
gehörenden Aufzuchtstation für Eidechsen wurden wir ausgiebig über Rieseneidechsen informiert. Die bis über 75 Zentimeter lange
Eidechsenart Lagarto Gigante de El Hierro galt als ausgestorben. Im Jahr 1975 entdeckte ein Ziegenhirte aber einige Exemplare in
den schroffen Felswänden ganz in der Nähe.
Die Tiere sind Allesfresser, in der Jugend aber meist reine Insektenfresser. Erwachsene Tiere ernähren sich meist von Flechten,
Gräsern, Blättern und Samen, nur gelegentlich fressen sie auch Heuschrecken, Käfer, Bienen, Fliegen und Wanzen.
In der Eidechsenaufzuchtstation vermehren sie sich gut. Sie legen zweimal im Jahr zwischen sechs und vierzehn Eier. Die
Jungtiere können nach sechs Monaten bereits eine Länge von 25 Zentimetern erreichen. Geschlechtsreif werden sie nach zwei
bis drei Jahren.
Ermita
Der zweite Bereich ist eine Art Freilichtmuseum, eine Sammlung von Häusern, Hütten, teilweise sogar Höhlen. Die Behausungen sind
ein Teil der Landschaft, von weitem fast unsichtbar. Was in früheren Zeiten sicherlich eine gute Tarnung und ein guter Schutz
vor Freibeutern und Eroberern war.
Die Lavafelder, die karge Vegetation, die steilen Felswände und die frische Meeresluft versetzen den Besucher in eine entrückte,
unwirkliche Stimmung. Die Einsamkeit drückt angenehm aufs Gemüt, animiert zum Träumen. Träume von alten Zeiten in denen der Mensch
noch im Einklang mit der Natur lebte, der Natur das Lebensnotwenige mühsam abtrotze und trotzdem nicht darben musste.
Muscheln, Schnecken und Fische aus dem Meer, Ziegenmilch und -käse, Honig, das Mehl bestimmter Wurzeln und Nüsse bildeten die
Ernährungsgrundlage der Bimbaches, der Ureinwohner El Hierros.
Nach der Eroberung durch die Spanier und der Ansiedlung von Bauern vom spanischen Festland kamen noch verschiedene Gemüse- und
Getreidearten hinzu.
Vor Ort probierten wir einige Spezialitäten, wie den leicht geräucherten Queso Herreno, Käsecreme, Bauernbrot, Kuchen und einige
trockene und halbtrockene Weine. Ein kleiner Abstecher führte uns anschließend zum kleinsten Hotel der Welt, einem Hotel mit drei
Zimmern und einem Restaurant. Es liegt auf einer Klippe im Nordteil der Insel, fast von allen Seiten von der rauen Atlantikbrandung
umgeben.
Anschließend fuhren wir noch rauf ins Gebirge um eine kleine Wanderung zu unternehmen. Die Wanderung durch den erstaunlich mitteleuropäisch anmutenden Mischwald zog sich bis in die Dunkelheit hin. Der Weg war sehr abwechslungsreich, der Boden federte weich nach und machte das Laufen zum Vergnügen. Den Abend beendeten wir mit einem leckeren Essen im Restaurante Mirador de la Peña. Von hier hat man tagsüber einen tollen Ausblick über das Golfotal.
El Hierro - Sabinabäume, Aussichtspunkte, ein Fischerort und Ringkämpfe
Am nächsten Morgen wollten wir den West- und Südteil der Insel kennen lernen. Vorbei an schroffen Steilküsten, Vulkankratern und grobsteinigen Buchten bestaunten wir die urzeitlich wirkende Vulkanlandschaft. Obwohl etwas an Lanzarote erinnernd, ist die Landschaft doch ganz anders, was in erster Linie an den unterschiedlichen Lava-Arten liegt. El Hierro wirkt steiniger, Lanzarote ist eher von Ascheflächen geprägt.
Unser Weg führte uns weiter bergauf. Schließlich stoppten wir am Straßenrand und gingen einige Meter bergauf, um zu den Wahrzeichen El Hierros zu gelangen, den Sabina-Bäumen. Sabina-Bäume, eine Art Wacholderbaum, wachsen sehr langsam und nehmen unter dem Einfluss der immerwährenden Fallwinde im Laufe der Jahrhundert immer verdrehtere Formen an. Das Gebiet der Sabina-Bäume wird El Sabinar genannt. Früher war ein Großteil der Insel hiermit bedeckt, heute gibt es nur geringe Restbestände, die streng geschützt werden.
Einige Kilometer weiter stoppten wir an der Wallfahrtskapelle Ermita Virgen de los Reyes (der Jungfrau der Heiligen 3 Könige), dem bekanntesten sakralen Bauwerk der Insel. Alle vier Jahre findet auf El Hierro ein großes Fest statt. Die Madonnenfigur der Jungfrau wird über die Insel getragen und es wird vier Wochen lang gefeiert. In der Zeit dieses Festes ist die Insel überfüllt. Viele ehemalige Herreños, vor allem aus Südamerika und Kuba, nehmen das Fest zum Anlass die alte Heimat zu besuchen und alte Freunde und Verwandte zu treffen. Aber meist ist es hier recht ruhig zu, ideal um die Umgebung zu Fuß zu erkunden, den Vögeln zuzuhören und ein wenig in der Sonne zu dösen.
Über enge Straßen ging es weiter, immer weiter gen Süden. Unser Ziel war La Restinga, ein kleiner verschlafener Hafenort. Unter Tauchern ist La Restinga trotzdem bekannt. Das westlich liegende Meeresgebiet Mar de las Calmas steht steht seit einigen Jahren unter Naturschutz. Mar de las Calmas, auf deutsch stilles Meer, liegt gut geschützt vor den Passatwinden vor der Südküste. Selbst die einheimischen Fischer stimmten für den Schutz, eine kluge Maßnahme, da sich dort die Fische ungestört vermehren können, was sich auch sehr positiv auf die Population der übrigen Seegebiete rund um El Hiero ausgewirkt hat. Außerdem kommt auch der, in bescheidenem Umfang wachsende Tourismus der Bevölkerung zu Gute.
Nach dem langen Vormittag hatten wir wieder Appetit bekommen und wie es sich für ein Fischerörtchen gehört, fand sich auch ein
Fischrestaurant: Das Restaurante La Vieja Pandorga. Kurz gesagt, es war wirklich eine nette Überraschung. Die Muscheln,
Meeresschnecken, Krabben, Garnelen, Calamares, Polypen und die vielen Fischgerichte waren natürlich frisch, aber auch sehr
lecker und gekonnt zubereitet.
Es machte zudem richtig Spaß dem netten und mit viel guter Laune arbeitenden Service zuzuschauen. Es war Samstag Mittag, das
Lokal voll, der Service arbeitete im Wesentlichen zu zweit und trotzdem klappte alles wie am Schnürchen. Das sieht man in dieser
Form leider selten.
El Hierro - Blick auf La Restinga
Wir hatten noch etwas Zeit in der Badebucht Cala de Tacorón, fünf Kilometer von La Restinga entfernt, ins Wasser zu springen und
das glasklare Wasser in der geschützten Bucht zu bewundern, bevor wir auch schon weiter mussten. Schließlich wollten wir, bevor
es ganz dunkel wurde, noch den Aussichtspunkt Mirador de Las Playas erreichen: Eine Fahrt die sich gelohnt hat. Hier hat man
wirklich einen tollen Blick über den schroffen Ostteil der Insel bis runter ans Meer.
In der Bucht weit unterhalb unseres Standortes konnte man einsam und verlassen den Parador von El Hierro sehen. Nur über eine
lange einsame Stichstraße kann man das Luxushotel erreichen. Es wäre sicherlich interessant gewesen ihm einen Besuch abzustatten,
aber auf uns wartete noch ein weiterer Programmpunkt: ein kanarischer Ringkampf.
El Hierro - Hochebene
Der kanarische Ringkampf, spanisch Lucha Canaria, ist auf den Kanaren eine sehr beliebte Sportart. Die Kämpfer treten jeweils als Mannschaft für ihre Gemeinde an. Es ist also bei den Kämpfen viel Lokalpatriotismus im Spiel. Die Kämpfer versuchen, ähnlich wie beim Judo, den Gegner mit einem gekonnten Wurf zu Fall zu bringen. Auf dem Boden wird nicht weitergekämpft, wer auf die "Matte", also auf den Boden gelegt wird, der hat verloren. Allerdings können andere Kämpfer aus der Mannschaft die Schmach wieder tilgen.
Da die Kämpfer oft minutenlang mit aller Kraft aneinander zerren, muss die Kleidung extrem reißfest sein. Der Kampf fordert den
ganzen Mann, der Schweiß fließt in Strömen und auch die eine oder andere Zerrung oder ein Krampf sind nichts Seltenes.
Für uns unbedarfte Mitteleuropäer ein ungewöhnliches, aber interessantes und kurzweiliges Ritual. Wer die Möglichkeit hat, der
sollte sich so ein Zusammentreffen von Muskelpaketen nicht entgehen lassen.
Wie auch immer, auch dieser Tag war wieder viel zu schnell vorbei. Am nächsten Tag ging leider zurück in die Heimat. - Schade.