Cesar Manrique

Wohnraum bei Cesar Manrique

Lanzarote - eine glutäugige Schönheit

Feuer und Wasser sind die Elemente, die Lanzarote in der Vergangenheit prägten und bis heute prägen. Sicher, es gibt viele Regionen in der Welt in denen es, wie auf Lanzarote, von Vulkanen nur so wimmelt. Aber nur wenige Regionen verbinden einen entspannten Urlaubsalltag und das Erleben von einzigartigen Vulkanlandschaften auf so selbstverständliche Art und Weise.
Aber nicht nur die einsamen Vulkanlandschaften beeindrucken den Besucher, sondern auch das Ehrfurcht einflößende Gefühl, nach einem Lanzaroteurlaub etwas mehr von der Entstehung der Erde und des Lebens verstanden zu haben.

Jetzt zurück zum Beginn der Reise. Am Flughafen Düsseldorf, kurz vor dem Flug nach Arrecife, versuchte ich mein Wissen über Lanzarote zu sortieren: Vulkane, graue Landschaften, wenig Grün, Massentourismus und der permanent genannte Name des Künstlers César Manrique, all das schien mir nur mäßig spannend und abwechslungsreich zu sein.
Nach der Landung: Der erste echte Eindruck schien dies im wesentlichen zu bestätigen, allerdings wirkte die Insel sauber, stilvoll und durchaus nett, naja, bis auf die Meerwasserentsalzungsanlage, einige Hochhäuser der Inselhauptstadt Arrecife und einem sechsgeschossigen Hotelklotz. Wie sich in den nächsten Tagen herausstellte, waren das aber auch schon die auffälligsten Bauten.

Am nächsten Morgen: Wir hätten auf Lanzarote sicherlich wunderbaren am Strand oder am Hotelpool relaxen oder beim Wassersport den Kreislauf auf Trab bringen können, aber wir setzten uns brav in einen Bus um die Insel zu erkunden und einige Sehenswürdigkeiten zu besichtigen:

Blick auf La Graciosa

Im Nordwesten - Blick Richtung La Graciosa

Der Kakteengarten (Jardin de Cactus) in der Ortschaft Guatiza

Der Künstler César Manrique nahm sich in den achtziger Jahren eines ehemaligen Aschebergs an. Der Berg wurde von den Insulanern im Laufe der Jahre abgetragen (die Vulkanasche war sehr fruchtbar und speicherte zudem die Luftfeuchtigkeit) und aus dem ehemaligen Berg wurde sogar ein kleines Tal. Nachdem es keine Asche mehr gab, wurde das Gebiet als Müllhalde benutzt.
Das Tal sollte eingeebnet werden, aber Manrique hörte davon und konnte erreichen, dass es in einen Kakteengarten umgewandelt werden durfte.

Kakteengarten

Lanzarote - Kakteengarten

Die Einweihung war für die Honoratioren der Insel etwas deprimierend, da von den Kakteen nur winzige Schösslinge zu sehen waren. Dies war im Jahr 1990, das ist jetzt lange her, die Kakteen gediehen prächtig und beeindrucken heute den Besucher mit ihrer unglaublichen Vielfalt. Alle Besucher strommern staunend und oft fotografierend über die verschlungenen Pfade und die vielen Terrassen. Anschließend wird meist die historische Gofiomühle besucht und oft noch in der, unterhalb der Mühle liegenden, Cafetería gegessen oder nur ein Café getrunken.

Weinfelder

Gut geschützte Weinfelder

Jameos del Agua ("Wasserhöhle")

Die Anlage Jameos del Agua wurde vor etwa vierzig Jahren von Luis Morales und Jesus Soto, nach den Ideen des Cesar Manrique, auf und innerhalb eines alten Lavafelds errichtet.
Bei einem Ausbruch des Vulkans Monte de La Corona vor 3.500 Jahren kühlte die Lava an der Oberfläche relativ schnell aus und wurde hart, während das flüssige Gestein darunter ins Meer floss. Da die Oberflächenschicht nur dünn war, stürzte sie im Laufe der Jahre an manchen Stellen ein und bildete die einzigartigen Grotten in der heutigen Form.

Jameos de Aqua

Jameos de Aqua

Die Anlage Jameos del Agua wurde in dieses röhrenartigen Höhlensystem integriert . Einige der Röhrenabschnitte sind mit Meerwasser gefüllt. Hier lebt ein kleiner, blinder Krebs den es nur hier gibt und der extrem vom Aussterben bedroht ist. In den Höhlen befindet sich ein Restaurant, Bars und auch ein Bassin und im angeschlossenen Museum kann man sein Wissen über Vulkanismus erweitern.

Mirador del Rio

Ganz im Norden von Lanzarote liegt der Mirador del Rio ein viel besuchter, aber kein gewöhnlicher Aussichtspunkt. In 475 Meter Höhe haben die Künstler César Manrique und Jesus Soto gemeinsam mit dem Architekten Eduardo Caceres einen einzigartigen Aussichtspunkt geschaffen. Das Gebäude besteht aus Bar, Cafe, Verbindungstunneln, Sitzecken und Panoramareasse, aber profane Ecken und Kanten sucht man vergeblich, wie selbstverständlich sind alle Räume weich und harmonisch.

Montanas del Fuego

Montanas del Fuego

Man hat nach dem Betreten des Mirador del Rio das, in dem Fall sehr angenehme, Gefühl, architektonisch in die siebziger Jahre zu Springen. Der Ort wurde gewählt, weil man hier die beste Aussicht der Insel hat, eine Aussicht auf die Nordstrände Lanzarotes, die Salinen, das Meer und die Insel La Graciosa.

Nationalpark Timanfaya Montañas del Fuego

Skulptur

Skulptur von Cesar Manrique

Zu einem Besuch auf Lanzarote gehört ein Besuch im Nationalpark Timanfaya Montañas del Fuego unbedingt dazu. Das 51 Quadratkilometer große Gebiet wurde im Jahr 1971 zum Nationalpark erklärt. Seitdem ist das Betreten weiter Gebiete untersagt und auch mit dem Auto darf man nicht eigenständig herum fahren, am Informationszentrum und Restaurant„Islote de Hilario“ ist Schluss.

Die meisten Besucher nutzen die Möglichkeit das Gebiet bei einer Bustour kennen zulernen. Bei dieser stimmungsvollen Fahrt wird an interessantesten Punkten halt gemacht, um den Besuchern die Möglichkeit zum Fotografieren zu geben. Während der Fahrt wird, in der jeweiligen Landessprache der Besucher, ein Tonband abgespielt, eine Kombination von Musik und ruhigen, erklärenden Worten zur Geschichte der Vulkanausbrüche, gut gemacht.

Wer nach der Fahrt Hunger hat, kann im Restaurant über Lavahitze zubereitete Gerichte bestellen und nochmals die Aussicht über das Gebiet genießen.

TypischeFarben

Die typischeFarben der Insel

Stiftung - Fundación César Manrique

Neben einem Besuch des Nationalpark Timanfaya ist eine Visite im ehemaligen Haus des Künstlers César Manrique eines der beiden Sehenswürdigkeiten die man auf Lanzarote unbedingt gesehen haben sollte. Weil er sich vor Besuchern nicht retten konnte, zog César Manrique aus seinem Haus aus, gründete die Manrique-Stiftung und stellte ihr sein Haus zur Verfügung. Die Stiftung fördert seither Austauschprogramme für Kunst, Umwelt und Kultur.
Der gesamte Komplex ist von Manrique selbst umgestaltet worden, um ihn an seine neue Funktion eines Museums anzupassen.