Radfahrer auf Mallorca

Radfahrer und Autofahrer auf Mallorca,da kann es schon mal eng werden

Mit dem eigenen Auto oder besser mit dem Mietwagen nach Spanien?

Natürlich kann man mit dem eigenen Auto nach Spanien fahren und in der Tat setzen sich viele Deutsche, Niederländer, Belgier und Franzosen ins eigene Auto, um auf der Iberischen Halbinsel Urlaub zu machen. Die Costa Brava und das spanische Baskenland sind noch ganz gut erreichbar, wer allerdings nach Andalusien, in die Extremadura, Portugal oder nach Galizien möchte, der fliegt in der Regel. Und auch die Balearen und ganz besonders die Kanaren sind mit den eigenen vier Rädern nur schwer zu erreichen und es ist zudem nicht billig mit einer Fähre überzusetzen. Ein beliebtes Ziel für Urlauber aus ganz Europa ist die Insel Mallorca. Und wo viele Urlauber landen, ist das Angebot an Mietwagen entsprechend groß.

Mit dem Mietwagen auf Mallorca unterwegs

Wer nach Spanien fliegt, beispielsweise um Urlaub auf Mallorca zu machen, der sollte einen Mietwagen buchen. Es sei denn, er oder sie sind mit einer Gruppe unterwegs, sie sind Singles und haben nur eins im Kopf: Sonne, Strand und Party. Das ist ja okay, aber viele Menschen, die bei ihrem ersten Mallorcabesuch nur gefeiert haben, kommen über kurz oder lang wieder. Vielleicht mit Familie, Partner oder auch allein. Und oft kommen sie dann mit der Intention die Insel kennenzulernen und nehmen sich von Anfang an oder auch nur für einige Tage einen Mietwagen.
Ich selber war Ende der Achtziger Jahre das erste Mal auf Mallorca. Das Ziel war Estellencs, ein kleines Dorf im Westen der Insel. Da dort nicht viel Betrieb ist, kein Reiseleiter vor Ort war und es zudem zum Strand eine ganze Weile bergab ging, bekamen wir von unserem Reiseveranstalter Neckermann einen Mietwagen gestellt.
Mallorca - Traktor

Autofahrer müssen auf Mallorca auch mit Traktoren rechnen


Wenn wir nicht mit dem Wagen nicht einfach nur zum ortseigenen Kiesstrand gefahren sind, hat es uns oftmals nach Sant Elm (auf Spanisch San Telmo) gezogen. Die kurvenreiche Strecke, oft direkt an der Steilküste entlang, bis Andratx und weiter bis zur Küste kannten wir schließlich fast auswendig.
Da wir nur einen kleinen Mietwagen hatten, ich glaube es war ein Seat Ibiza, hieß es fleißig Schalten, damit der Wagen bergauf voran kam, und auch die Kurven erforderten ein permanentes Herunter- und Heraufschalten. Vor der Kurve runter in den zweiten Gang, Gas geben, Heraufschalten in Gang drei, manchmal (im Gebirge eher selten) auch in den vierten, dann schnell wieder Herunterschalten bis in den zweiten Gang und so weiter und so fort.
Aber natürlich stand auch die Inselhauptstadt Palma de Mallorca einmal auf dem Programm. In der einzigen Großstadt der Balearen, die Stadt hat mehr als 400.000 Einwohner, war es mit den kurvenreichen Straßen erst einmal vorbei, dafür "durfte" man vor Ampeln stehen. Auch Parkplätze fanden sich nicht mehr so einfach wie in den kleineren Orten. Shopping ist in einer Großstadt halt immer lustiger als Autofahren.
Auch einen Trip quer durchs Inselinnere absolvierten wir. Allerdings zog sich die Zeit und wir waren im Anschluss ziemlich verschwitzt. Einmal, ich glaube es war der Tag der Abreise fanden wir unseren kleinen Wagen auch mit einem platten Reifen vor. Da hieß es schnell die Mutter bei dem platten Reifen abschrauben, den platten Reifen herunternehmen und den Ersatzreifen montieren. Aber es hatte gut geklappt.

Zwanzig Jahre später - neue Erfahrungen mit Mietwagen

Zwanzig Jahre später kam ich erneut auf die Insel. Diesmal hatten wir einen Mietwagen mit Klimaanlage gebucht, auch in den Frühjahrsmonaten ein angenehmer Luxus. Unser Urlaubsdomizil war der Küstenort Santa Ponça (spanisch: Santa Ponsa) an der Südwestküste. Von hier aus war es ein Leichtes die ganze Insel, naja, bis auf die Serra de Tramuntana (kastilisch: Sierra de Tramontana) im Nordwesten, zu befahren und neu zu entdecken. Über die modernen Straßen kamen wir gut voran, so dass wir richtig viel sahen. Ein Trip mit dem Mietwagen auf die den zentralen Berg Puig de Randa, war einer der schönsten Ausflüge der Reise, allerdings kam uns beim Herauffahren auf unserer Spur ein bekloppter Radrennfahrer entgegen. Wenn ich nicht schnell reagiert hätte und voll auf die Bremse getreten hätte, hätte der Typ auf der Motorhaube gesessen oder Schlimmeres. Aber so konnte er die Kurve kriegen und auf seiner Spur weiterfahren.
Westküste Mallorcas

Westküste von Mallorca - Schöne Aussicht, enge Kurven

Uns blieb nur der Schreck.
Oben auf dem Berg liegt eine Art Kloster mit Gastronomie und vielen Grünflächen. Hier parkten wir unseren Wagen, machten eine Pause, tranken einen Kaffee und schauten einer Schulklasse beim Fußballspielen zu.
Nett waren auch die Tour zum Cap de Formentor. Da wir früh unterwegs waren, es war ein Sonntag, herrschte kaum Verkehr. Und auch die Strecke zum Cap de Formentor war gut befahrbar. Als wir von dort zurückkehrten allerdings, kamen uns lange Autokolonnen entgegen, die in Richtung Leuchtturm krochen: Pech gehabt.
Auch eine Fahrt nach Cala Figuera zählt zu den Highlights des Urlaubs. Wir waren mal wieder früh aufgestanden, hatten uns einen Kaffee gekocht, eine Scheibe Brot geschmiert, gegessen und in unseren Mietwagen gestiegen. So erreichten wir auch zeitig Cala Figuera, dem wohl schönsten Urlaubsort an der Ostküste Mallorcas, ein Ort, der malerisch in einer langen und schmalen Felsbucht liegt. Schnell fanden wir dort einen Parkplatz, machten einen Spaziergang und setzten uns anschließend an einen schönen Tisch direkt an der Bucht, um in Ruhe Milchkaffe und Croissant zu genießen.
Fazit des ganzen Geschreibe: Wer eine Urlaubsregion wie Mallorca richtig kennenlernen möchte, für den ist ein Mietwagen ein "Muss", vor allem wenn man mit Familie reist. Wer allein unterwegs ist, der kann sich auch eine Vespa oder ein Motorrad mieten, wenn er nicht gleich aufs Rad umsteigen möchte.